Ein neuer Job bringt oft viele Formalitäten mit sich, darunter auch das Gesundheitszeugnis. Doch wann wird es benötigt, wer ist dafür verantwortlich, und welche Kosten kommen auf Sie zu? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige rund um das Gesundheitszeugnis beim neuen Arbeitgeber.
Eine Hygienebelehrung ist eine wichtige Schulung für Personen, die in Berufen arbeiten, bei denen Lebensmittel verarbeitet oder zubereitet werden. Sie dient der Sensibilisierung für hygienische Arbeitsweisen, um Gesundheitsrisiken wie Infektionen oder Kontaminationen zu vermeiden. In Deutschland ist eine solche Belehrung gesetzlich vorgeschrieben, und sie muss regelmäßig wiederholt werden, um sicherzustellen, dass die Beschäftigten mit den neuesten Vorschriften vertraut sind. Im Rahmen der Hygienebelehrung erhalten die Teilnehmer ein Gesundheitszeugnis, das bestätigt, dass sie über die notwendigen Kenntnisse im Umgang mit Lebensmitteln und den korrekten Hygienestandards verfügen.
Nicht jeder Arbeitnehmer benötigt ein Gesundheitszeugnis. Es ist besonders in Branchen mit hohen Hygienestandards erforderlich, darunter:
Arbeitgeber dürfen betroffene Mitarbeiter nur mit einem gültigen Gesundheitszeugnis beschäftigen. Ohne dieses drohen Bußgelder oder sogar ein Arbeitsverbot.
Grundsätzlich ist der Arbeitnehmer dafür verantwortlich, ein gültiges Gesundheitszeugnis zu beantragen. Arbeitgeber sind jedoch verpflichtet, sicherzustellen, dass alle relevanten Mitarbeiter eine entsprechende Belehrung absolviert haben. Es gibt drei gängige Modelle, wie das organisiert wird:
Es gibt mehrere Wege, wie man in Deutschland ein Gesundheitszeugnis erlangen kann, je nach den individuellen Bedürfnissen und der Situation.
Die häufigste Möglichkeit besteht darin, sich an das Gesundheitsamt zu wenden. Hier muss man persönlich an einer Belehrung nach § 43 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) teilnehmen. Diese Belehrung dauert in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten und vermittelt die wichtigsten Informationen zur Hygiene und Gesundheitsvorsorge im Umgang mit Lebensmitteln. In vielen Fällen wird das Gesundheitszeugnis direkt nach der Schulung ausgestellt, sodass man es sofort in den Händen halten kann. Die Kosten für diese Belehrung variieren je nach Stadt und Region und liegen normalerweise zwischen 20 und 60 Euro. Ein Vorteil dieser Option ist, dass das Gesundheitszeugnis direkt vom Gesundheitsamt ausgestellt wird, was der offiziellen Anerkennung und Gültigkeit dient. Wer also auf Nummer sicher gehen möchte und den direkten Kontakt zur Behörde sucht, ist hier richtig.
Jede dieser Optionen hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, und die Wahl hängt oft von den spezifischen Anforderungen und der Anzahl der Personen ab, die das Gesundheitszeugnis benötigen.
Eine weitere Möglichkeit, das Gesundheitszeugnis zu erhalten, ist über eine Online-Belehrung. Diese Option bietet eine hohe Flexibilität, da die Teilnehmer die Schulung bequem von zu Hause aus absolvieren können. Zertifizierte Anbieter bieten diese Online-Belehrungen an, und die ausgestellten Zertifikate werden in der Regel von den zuständigen Behörden anerkannt. Der Vorteil der Online-Variante ist, dass sie oft günstiger ist als die Teilnahme an einer Präsenzbelehrung, was sie zu einer attraktiven Wahl für viele macht. Besonders Arbeitgeber, die regelmäßig neue Mitarbeiter einstellen, bevorzugen diese Methode, da sie eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit bietet, alle neuen Mitarbeiter gleichzeitig zu schulen. So können sie sicherstellen, dass ihre Belegschaft stets mit den aktuellen Hygienevorschriften vertraut ist, ohne dass jeder einzelne Mitarbeiter einen persönlichen Termin beim Gesundheitsamt wahrnehmen muss.
Für Unternehmen, die viele neue Mitarbeiter gleichzeitig einarbeiten müssen, gibt es außerdem die Möglichkeit der Sammelbelehrung. Bei dieser Art der Schulung werden mehrere Mitarbeiter gleichzeitig in einer Gruppe belehrt, was sowohl Zeit als auch Kosten spart. Die Sammelbelehrung kann entweder durch den Arbeitgeber selbst organisiert werden oder durch externe Anbieter, die auf solche Gruppenveranstaltungen spezialisiert sind. Diese Form der Belehrung ist besonders praktisch, wenn ein Unternehmen eine größere Anzahl an neuen Mitarbeitern einstellen muss, da der gesamte Prozess effizienter gestaltet werden kann. Es gibt auch die Option, diese Belehrungen direkt im Unternehmen durchzuführen, sodass keine zusätzlichen Wege oder Termine erforderlich sind. Auch hier wird das Gesundheitszeugnis am Ende der Schulung ausgestellt, sodass alle Teilnehmer direkt die notwendige Bescheinigung erhalten.
Die Erstbelehrung ist unbegrenzt gültig, solange Sie innerhalb der ersten drei Monate nach der Belehrung in einem passenden Beruf beginnen. Danach müssen alle zwei Jahre Folgebelehrungen durch den Arbeitgeber durchgeführt und dokumentiert werden.
Wenn Sie eine neue Stelle antreten, sollten Sie sich frühzeitig um Ihr Gesundheitszeugnis kümmern. Klären Sie mit Ihrem Arbeitgeber, ob er die Kosten übernimmt oder eine Sammelbelehrung organisiert. Besonders praktisch sind Online-Belehrungen, die den Prozess erleichtern. Wer alle Formalitäten rechtzeitig erledigt, startet stressfrei in den neuen Job!